Von der "Conte vitale"
(Andrea Guarneri, anno 1676)
zur "Conte minimale"
(Gabriele Zeeck, anno 2021)
Im Vergleich zu Geigern leiden Bratschisten häufiger an Schmerzen bedingt durch Größe und Gewicht ihres Instruments. Daraus entsprang die Idee eine Bratsche zu entwickeln, die kürzer ist und ihren Schwerpunkt näher am Körper des Musikers hat - allerdings ohne Einflüsse auf Klang und Tragkraft. Kleinen Bratschen, die mir während meines Berufslebens als Geigenbaumeisterin begegneten, konnten mich meist nicht überzeugen. Häufig entsprachen sie einer maßstabsgetreuen Verkleinerung ihres großen Bruders, was allerdings nicht zu dem gewünschten Klangergebnis führte.
Und so entwickelte ich auf Basis der berühmten "Conte vitale" meines geschätzten Kollegen Andrea Guarneri einen Umriss, der das Instrument kürzer und leichter macht. Klanggebende oder -verstärkende Bratschenteile aber auch die Wölbungsarchitektur des Instruments habe ich leicht modifiziert, um das "Weggelassene" wieder auszugleichen.
Und so entstand meine Conte minimale, anno 2021.
("Conte minimale" auf )
Ein langjähriger Kunde und Orchestermusiker hat freundlicherweise einen Vergleich zwischen einer 40,7er Bratsche und meiner Conte minimale eingespielt. Dabei kann man gut hören, dass die Bässe der "Kleinen" einer großen Bratsche in keiner Weise nachstehen. Mittlerweile habe ich das Instrument auf "kammermusikalische und orchestrale Reisen" geschickt und freue mich über die durchweg positiven Rückmeldungen.
Bratsche (Korpuslänge 40,7 cm):
Conte minimale (Korpuslänge 39,0 cm):